Die in Lima geborene Archäologin Lizbeth Escudero Lopez entdeckte 2004 ihre Lebensaufgabe, die Entwicklung neuer Lernmöglichkeiten für Dorfkinder. Bei weiteren archäologischen und anthropologischen Tätigkeiten im Valle Sagrado, dem Heiligen Tal der Inkas, sah sie sich zudem mit Problemen der staatlichen Schulbildung, der Unterernährung der Kinder, des Verlustes der kulturellen Identität und der Umweltverschmutzung konfrontiert. Aus der Überzeugung, dass Kinder der Motor eines zu-kunftsweisenden Wandels sind, widmete sie sich der Entwicklung einer Waldorf-orientierten Pädagogik für den andinen Raum, die Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und organischen Landbau fördert.
Seit 2009 fördert Qespina in Zusammenarbeit mit sechs staatlichen Schulen Bildungsprojekte für Kinder in der ländlichen Andenregion rund um Cusco. Ziel der Organisation ist es, das traditionelle Wissen über Umwelt, Ernährung und Gesundheit zu bewahren und an die Kinder weiter zu geben, um Problemen wie Mangelernährung und Umweltverschmutzung entgegen zu wirken. Über 200 Schüler:innen von sechs staatlichen Schulen können so die Pflege der andinen Kultur und Tradition in Verbindung mit kreativem Lernen in Gemeinschaft, guter Ernährung und Umweltschutz erfahren.
Um die Ernährung der Kinder zu verbessern, legte Frau Lopez gemeinsam mit den Eltern und Lehrer:innen Gemüsegärten in den sechs Schulen an. Aus den Feldfrüchten dieser Gärtens wurde das tägliche Schulmittagessen zubereitet. Mehrmals im Jahr luden die Kinder und Lehrer:innen die Eltern ein, gemeinsam zu kochen, um die Kenntnis gesunder Ernährung zu fördern. Diese Arbeit und dieses Wissen trugen auch wesentlich dazu bei, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu meistern.
Denn seit März 2020 können die Kinder weder zur Schule gehen, noch von den Mahlzeiten profitieren, die aus dem Gemüsegarten der Schulen zubereitet werden. Auch ihre Eltern sind ernsthaft mit den nachteiligen Auswirkungen der Pandemie konfrontiert. Die meisten von ihnen arbeiteten in der Regel in der Herstellung von handgemachten Textilien und Kunstwaren, die sie auf den großen Märkten von Cusco verkaufen. Diese Aktivitäten wurden jedoch 2020 abrupt eingestellt, so dass die Familien deutlich weniger finanzielle Ressourcen zur Verfügung haben. Dies führt zu zunehmender Mangelernährung der Kinder.
Die Situation motivierte das Team von Qespina, den Fokus von der Schule auf die Familien zu verlagern und diese direkt mit dem Anbau eigener organischen Gemüsegärten zu unterstützen. Sie verteilten Samen, Jungpflanzen, Baumaterialien und lehrten Kompostierung- und Lagertechniken. 80 Familien nahmen an dem in 2020 spontan aufgesetzten Vorhaben teil. Inzwischen haben diese Familien ihre eigenen organischen Gemüsegärten.
Die Schulen in Peru sind weiterhin geschlossen, ebenso die Märkte in Cusco. Für die Familien aus den sechs Dörfern bleibt die finanzielle Situation sehr kritisch, so dass die Notwendigkeit, eigenes Gemüse und Obst zu produzieren, größer ist als je zuvor. Aus dem Grund entschieden sich Qespina und die Lehrer:innen der sechs Schulen, mehr Familien beim Anbau eigener organischen Gemüsegärten zu unterstützen.
Der Anbau der Biogärten soll sorgen für:
• Ausreichende und ausgewogene Ernährung
• Bessere Gesundheit
• ein geändertes Umweltbewusstsein, das Biodiversität erhält
100 Familien sollen in dem Projekt von den Aktitiväten profitieren. Es sollen zwei weitere Schulen in die Arbeit integriert werden.
Laufzeit 2021-2022
Wir fördern dieses Projekt in 2021/2022 insgesamt mit 6.089 €.