Das Selbsthilfeprojekt Msumarini wurde zusammen mit einigen Dorfbewohnern aus Msumarini/Kenya vor 20 Jahren gegründet. Msumarini liegt an der Nordküste Kenyas, 30 Kilometer von Mombasa, Richtung Kilifi, entfernt. Basierend auf dem Leitgedanken Hilfe zur Selbsthilfe werden langfristig Veränderungen wie selbstständiges Handeln und Nachhaltigkeit für die Menschen erreicht.
Der Verein Moyo Wangu Kenya e.V ermöglicht über 100 Kindern den Schulbesuch, fördert Jugendliche mit einer fundierten Ausbildung und schafft immer wieder neue Arbeitsplätze, verbessert laufend die Infrastruktur im Dorf und bietet umweltfreundliche Energien und Alternativen an.
So werden die Grundlagen und Voraussetzungen für bessere Zukunftsperspektiven in und um Msumarini/Kenia geschaffen, damit sich die Menschen dort selbstständig aus der ewigen Spirale der Armut, des Elends und der Hoffnungslosigkeit befreien können.
Das gibt neben der Hoffnung und der Zuversicht, auch den Anreiz im Dorf zu bleiben und nicht in die größeren Städte oder sogar ins Ausland abzuwandern. Alle Projekte sind so aufgebaut, dass sie nach einem fundierten Auf- und Ausbau und einer guten finanziellen Starthilfe sich selbst tragen können. Das ist eine Grundvoraussetzung, damit sich das gesamte Projekt nachhaltig und eigenständig entwickelt.
Verknüpft mit alten Traditionen und Mythen ist die Menstruation auch in Kenia ein großes Tabuthema. Man spricht einfach nicht darüber und meist fehlt es auch an der nötigen Aufklärung. Viele Mädchen und auch Frauen wissen nicht, was in ihrem Körper vorgeht und fühlen sich damit allein gelassen. Dadurch werden die Mädchen schon in frühen Jahren schwanger. Durch die Menstruation gelten sie als unrein und werden je nach Stammeszugehörigkeit ausgegrenzt. Die Menstruation ist einer der Hauptgründe, dass die kenianischen Mädchen die Schule nicht regelmäßig besuchen. Ihre Familien können sich die im Handel erhältlichen Hygienieprodukte nicht leisten. Als Ersatz verwenden sie daher Stofffetzen, Socken, Zeitungen, Blätter, Watte oder Sand. Das alles ist unangenehm beim Tragen und kann zu Entzündungen oder Infektionen führen. Dadurch trauen sich die Mädchen kaum noch in die Schule. Die Angst ist zu groß, dass sie ihre Schuluniform verschmutzen, von ihren Mitschüler:innen oder Lehrer:innen gehänselt und blamiert werden. Auch wenn in manchen Schulen inzwischen kostenlos Binden über den Staat verteilt werden, ist das Kontigent niemals für den Monatszyklus der Mädchen ausreichend. Wegwerf-Slipeinlagen sind zudem eine zusätzliche Belastung für die Umwelt. Da es in Kenia überall an einem Abfallentsorgungssystem fehlt, werden sie teilweise vergraben oder landen als Abfall hinter dem Haus, im Gestrüpp oder im Busch.
Das Ziel ist es, dass die wiederverwendbaren Slipeinlagen weit über die Grenzen von Msumarini hinaus bekannt werden und vielen Frauen und Mädchen das tägliche Leben erleichtern. Weiterhin werden durch die eigene Produktion neue Arbeitsbereiche geschaffen und damit Frauen und Mädchen die Möglichkeit auf ein Zusatzeinkommen gegeben oder selbst unternehmerisch tätig zu werden. Als weitere Ansprech- und Vertriebspartner für unsere nachhaltigen Slipeinlagen werden Schulen, Frauen- und Jugendgruppen sowie Hospitäler miteinbeziehen
Die Frauen und Kinder des Dorfes Msumarini, Kenia, und Umgebung. Perspektivisch soll das Projekt jedoch über die Grenzen von Msumarini hinaus bekannt werden und zur Nachahmung anregen.
Website Selbsthilfeprojekt Msumarini
Laufzeit 2022-2023
Wir fördern dieses Projekt insgesamt mit 7.000 €.